ORT DER INFORMATION

HOLOCAUST DENKMAL BERLIN, 2005

ORT DER INFORMATION

DENKMAL FÜR DIE ERMORDETEN JUDEN EUROPAS

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas wurde von dem New Yorker Architekten Peter Eisenman entworfen. Unterhalb des Stelenfeldes befindet sich als Ergänzung der Ort der Information. Die Gestaltung der Ausstellung vermittelt zwischen der expressiven Architektur des Denkmals und den bedrückenden historischen Inhalten. Die Formensprache des Stelenfeldes wird in der Ausstellungsarchitektur aufgegriffen und fortgesetzt. Hier öffnen sich die hermetischen Betonstelen und schaffen Raum, um die Opfer und ihre Erinnerungen zu Wort kommen zu lassen.

Eingangsfoyer

Blick ins Foyer mit dem historischen und politischen Kontext von 1933 bis 1945. Das hinterleuchtete Bild-Text-Band führt zu sechs großformatigen Portraits von Männern, Frauen und Kindern, die den Besuchern auf ihrem Weg zum 1. Themenraum entgegenschauen.

Dimensionen

Der Raum der Dimensionen zeigt die Zahlen der ermordeten Juden in allen betroffenen europäischen Länder als umlaufender Fries auf den Wänden. Die hinterleuchteten Glasscheiben am Boden spiegeln das Raster des oberirdischen Stelenfeldes und zeigen persönlichen Zitate der Opfer.

Familienschicksale

Im zweiten Raum dringen die oberirdischen Betonstelen scheinbar durch die Decke in den Raum und erzählen jüdische Familienschicksale vor, während und nach dem Holocaust.

Raum der Namen

Im Raum der Namen werden die einzelne Opfer aus der Anonymität herausgehoben indem ihr Name und ihre Lebensgeschichte in wenigen Sätzen verlesen wird. Gleichzeitig kann man den Namen und die Lebensdaten als Projektion an allen vier Wänden lesen.

Orte des Mordens

Der letzte der vier Räume thematisiert den organisierten Mord. An den Stelen, die scheinbar aus den Wänden in den Raum dringen, wird die Information als Film oder Foto präsentiert. Vier endlose Videosequenzen zeigen die enorme Anzahl der Tötungssorte und visualisieren so die Gleichzeitigkeit der Verbrechen. In den Nischen zwischen den Stelen sind Audiostationen installiert, an denen die Besucher Augenzeugenberichte von Überlebenden hören können.

Die Namensbank der Opfer des Holocaust im Ausgangsfoyer

Die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem sammelt seit 1955 Namen der jüdischen Opfer des Holocaust. 3 der 6 Mio Menschen sind erst namentlich erfasst. Diese Namen können an den Monitoren interaktiv abgefragt werden.

Gedenkstättenportal im Ausgangsfoyer

Viele der ehemaligen Vernichtungsorte sind heute Gedenkstätten. Informationen darüber können interaktiv an den Monitoren abgefragt werden.

Dauerausstellung, Berlin, 2005

Leistungen:
Gestalterisches Gesamtkonzept
Ausstellungsarchitektur
Ausstellungsgrafik

Auftraggeber:
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas